"close your eyes and see"

"close your eyes and see"

visual artist / Bildender Künstler


Artist Statement / Vita


"GESTALT-ART" Künstlerfilm


*1955 in Köln

Hans-Heinrich Dittrich lebt und arbeitet in Hennef-Uckerath, unterhält aber auch ein Atelier in Bonn-Beuel.

Der Künstler ist Dipl.-Psychologe und Gestaltpsychotherapeut.

Seit vier Jahren arbeitet er als freischaffender Künstler mit eigenen Ateliers in Bonn und Hennef.

Mitglied im Kunstverein  Bonn - Bad Godesberg,  bei der Initiative Kunst Hennef (IKH) und beim Kunstverein Rhein-Sieg.

Für seine aktuellen Werke entwickelte er das eigene Kunstkonzept GESTALT-ART.

Künstlerische Ausbildung u.a. bei Milojka Beutz, einer bereits verstorbenen Kölner Künstlerin.

Längere Reisen in den asiatischen Raum, deren kulturelle Einflüsse sich in seinen Werken widerspiegeln.


Hans-Heinrich Dittrich – Gestalt-Prinzipien in der Kunst
                       Gestalt Principles in Art

Prof. Dr. Irene Daum, Düsseldorf

Hans-Heinrich Dittrich – Diplom-Psychologe, Gestalttherapeut und freier Künstler – beschäftigt sich in seiner Arbeit intensiv mit Prinzipien der Gestaltpsychologie, in deren Mittelpunkt die Mechanismen der visuellen Wahrnehmung stehen. Das Zusammenwirken einzelner Elemente zu einem Ganzen, die Wechselwirkung einzelner Formen und die dynamische Interaktion von Figur, Hintergrund und Kontext sind bedeutsame Gesichtspunkte, die sein Schaffen prägen. In seinem Werk lassen sich die Gesetze der Gestalttheorie klar nachvollziehen. Ein Beispiel ist das Gesetz der Nähe, das besagt dass in räumlicher Nähe befindliche visuelle Elemente als zusammengehörig wahrgenommen werden.
Von besonderer Bedeutung für Hans-Heinrich Dittrichs Kunst ist das dynamische Figur/Hintergrund-Wechselspiel, das sowohl beim Malprozess als auch bei der Betrachtung eines Kunstwerks eine Rolle spielt und sich vor allem in seinen abstrakten Arbeiten manifestiert. Aus wechselnder Perspektive betrachtet können aus dem Hintergrund unterschiedliche Figuren in den Vordergrund treten und danach wieder in den Hintergrund eintauchen und einer neuen Gestalt Platz machen. Diese Prinzipien lassen sich auch auf emotionale Prozesse anwenden. Das aktuell wichtige Bedürfnis tritt in den Vordergrund, alle anderen Bedürfnisse in den Hintergrund. Die Wirkung von Kunst kann durch die aktuelle Befindlichkeit und Emotionen beeinflusst werden und wiederum emotionale Zustände wie Freude oder Irritation hervorrufen.
Hans-Heinrich Dittrich betont, dass das Ganze nicht nur mehr, sondern etwas im  Kern anderes ist als die Summe seiner Teile. Auch die Wirkung von Details einer Komposition und von Lücken in einer Gestalt sind von Bedeutung. Die intensive Beschäftigung damit kann den Gesamteindruck dynamisch verändern und neu formen..Die Wahrnehmung und die Interpretation von Hans-Heinrich Dittrichs Arbeiten werden von den Seherfahrungen und Assoziationen der Betrachter maßgeblich beeinflußt und unterscheiden sich unter Umständen von der Sicht des Künstlers. Seine Bilder sollen Fragen aufwerfen und an Assoziationen und subjektive Erfahrungen und Erinnerungen anknüpfen.
Die Wechselwirkungen von Formen und Hintergrund lassen Botschaften entstehen, die nicht leicht zu entschlüsseln sind. Hans Heinrich Dittrich beschreibt den Entstehungs- und Schaffensprozess als eine Art Trance, als Fenster zu einer inneren Welt, bei der der bewußten kognitiven Steuerung keine entscheidende Funktion zukommt. In seinen Werken finden sich Spuren seiner frühen Beschäftigung mit Aktzeichnen und Kalligraphie, aber auch der Einfluss der Archetypenlehre von C.G. Jung, Bilder der Seele und Symbole, die ähnlich in allen Kulturen im kollektiven Unbewussten zu finden sind. Der von dem Künstler bevorzugte intuitive Arbeitsprozess, bei dem das Ergebnis eines Schrittes den nächsten inspiriert, geht mit einer Ausschaltung der rationalen Kontrolle und dem Zutagetreten vorbewußter Bilder einher. Dazu gehören auch scheinbar Widersprüchliches, Spiegelungen und Verzerrungen, was nicht zuletzt auch kulturelle Einflüsse, die auf seine Reisen in den asiatischen Raum zurückzuführen sind, widerspiegelt.  Ausgehend von Skizzen, entfaltet sich in seiner künstlerischen Arbeit ein vielfältiges ausdrucksstarkes Werk, das Zeichnungen, Collagen und Objekte umfasst.
Der von Hans-Heinrich Dittrich beschriebene Arbeitsprozess ähnelt der Schilderung von Georg Baselitz, der den Vorgang des Malens als eine Art Neben-Sich-Stehen beschreibt, dessen Endergebnis auch für den Künstler eine Überraschung sein kann. Experimente mit Materialien, ihrer besonderen Haptik und die Beschaffenheit des Hintergrunds regen den kreativen Prozess an. Anlehnungen an kalligraphische Zeichen und an die Kunst des Informel finden sich häufig in Hans-Heinrich Dittrichs profunden Arbeiten. Sie sind Symbole, die den Betrachter zum Entschlüsseln und zur intensiven Auseinandersetzung auffordern. Dazu tragen nicht zuletzt die auf den ersten Blick widersprüchlichen Titel – wie close your eyes and see – bei.
In Hans-Heinrich Dittrichs konzeptuellen Arbeiten finden sich wirkungsstarke Kompositionen mit reduzierter Bildsprache. Aus dem Hintergrund treten Figuren hervor und wieder zurück; zwischen den Figuren untereinander und zwischen Figuren und Hintergrund entstehen Gesten, die ihre Spuren im wahrgenommenen Gesamteindruck hinterlassen. Der Begriff GESTALT erhält damit auch die Bedeutung GEST AL T, gestural alternative traces, Spuren/Zeichen, die scheinbar in eine bestimmte Richtung weisen, jedoch mannigfaltige alternative, ambivalente und scheinbar widersprüchliche Botschaften beinhalten können. Die Kompositionen der Werke gehen mit einem außergewöhnlich hohen Maß an Freiheitsgraden und Interpretationsmöglichkeiten einher..
Hans-Heinrich Dittrich versteht sich als Mittler zwischen inneren und äußeren Welten, den Welten von Träumen, inneren Bildern und Emotionen, die auf das Werk übertragen werden und sich in der Wahrnehmung des Betrachters spiegeln. Die Balance zwischen Komplexität und Ordnung, von Bekanntem und Unbekanntem prägt die Wirkung seines Werks. Der Blick des Betrachters soll im Bild hin- und her schweifen und nicht nur die ganzheitlich wahrgenommene Gestalt, sondern auch Details und Lücken explorieren. Das Werk soll ein Rätsel sein und die Fantasie anregen; es erfordert Offenheit und das Sich-Ein-Lassen auf Ungewohntes. Die Beziehung zwischen Werk und Betrachter ist ein empathie-assoziierter Prozess. Auf die unmittelbare intuitive Wirkung  folgt die kognitiv gesteuerte Verarbeitung und die Verbindung mit sehr persönlichen Erfahrungen. Der Betrachter entdeckt in Hans-Heinrich Dittrichs Kunst vertraute visuelle Muster, gespeicherte Repräsentationen der visuellen Welt und verbindet sie mit seinen persönlichen Assoziationen, was sein Seherlebnis einzigartig macht..
Prof. Dr. Irene Daum, Düsseldorf



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